Wir sind für biologische Vielfalt, eine gesunde Natur und den Klimaschutz.
Hier möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick unserer Projekte zu diesen Themen geben.
Insekten Hessen
Insekten sind die artenreichste Klasse aller Tiere mit fast 1 Million Arten auf der Erde. Insekten bestäuben über 80% aller Kultur- und Wildpflanzen. Für das Fortbestehen unserer Natur und Artenvielfalt sind sie unersetzlich. Sie sind Nahrungsgrundlage für andere Tiere, bauen Biomasse ab, reinigen Gewässer und erhalten die Bodenfruchtbarkeit. Sie sind das Fundament unserer biologischen Vielfalt. Dennoch gehen die Insektenbestände aktuell stark zurück; einer der Hauptgründe dafür ist der Verlust geeigneter Lebensräume.
Artenreiche Wiesen gehören zu den Lebensräumen, die davon betroffen sind. Sie sind besonders wertvoll für viele Insekten und gleichzeitig in den vergangenen Jahrzehnten immer seltener und artenärmer geworden. Mit der richtigen Pflege können jedoch Grünflächen in wertvolle Wiesen und damit (Ersatz- ) Lebensräume für Insekten umgestaltet werden und das selbst in der Stadt.
Nun gibt es auch für das Bundesland Hessen ein eigenes Portal. Das Projekt ist dabei eine Ausweitung der in Sachsen laufenden Projekte „Insekten Sachsen“ und „Puppenstuben gesucht“. Die beobachteten Insekten können zukünftig über ein Online-Portal und eine App gemeldet werden. Das so gestaltete Monitoring erlaubt es, die Erfolge der Pflegemaßnahmen zu dokumentieren und mehr über die Verbreitung von Insekten in Hessen zu erfahren.
Das Projekt Insekten Hessen entstand unter unserer programmiertechnischen Leitung zusammen mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Blütenbunt-Insektenreich
Das Meldeportal des Projektes Blütenbunt-Insektenreich hat zum Ziel, möglichst viele Daten zur aktuellen und historischen Verbreitung heimischer Insekten zu erfassen. Das Portal, welches wir in Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein entwickelt haben, bietet eine zusammenfassende, online frei zugängliche Verbreitungsdarstellung verschiedener heimischer Insektenordnungen als Grundlage für deren Schutz.
Zum Start des Portals 2021 lag der Schwerpunkt zunächst jedoch bei den Schmetterlingen, Bienen, Heuschrecken und Libellen. Das bisher nur wenigen Spezialisten zugängliche Wissen zur aktuellen Gefährdung und Verbreitung von Insekten soll so möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden. Dies ist verbunden mit der Hoffnung, zugleich weitere Insektenfreunde zu gewinnen und zur Meldung eigener Beobachtungen anzuregen. So soll eine möglichst breite Bearbeitungsbasis für die künftige Rote Liste geschaffen werden, da bisher noch nicht einmal aus allen Messtischblättern Schleswig-Holsteins Fundmeldungen vorliegen.
Wir haben das Meldeportal bei diesem Projekt entwickelt. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt.
BODENTIER hoch 4
Insekten Sachsen
„Insekten Sachsen“ startete im Jahr der Biodiversität 2010. Das Projekt widmet sich der Erforschung der einheimischen Insekten, die mit schätzungsweise 25.000 Arten den größten Teil der sächsischen Artenvielfalt ausmachen.
Weichtiere Sachsen
Nach zweijähriger Entwicklung und erfolgreicher Testung der Online-Plattform Insekten-Sachsen wurde diese ab 2013 auch von den Malakologen für die Schnecken und Muscheln des Freistaates verwendet. Die Plattform Weichtiere-Sachsen ging mit 12 Artsteckbriefen, 88 Fotos, 243 Onlinemeldungen sowie 22.200 Nachweisen, die aus Literatur, Sammlungen und von Exkursionen zusammengetragen wurden, an den Start. Inzwischen gibt es 226 Artensteckbriefe, 1063 Fotos und 10909 Onlinemeldungen auf dem Portal.
Ähnlich wie das Insekten-Sachsen-Team möchten auch die Weichtierforscher auf einige der 205 in Sachsen vorkommenden Arten besonders aufmerksam machen und einladen, Beobachtungen mitzuteilen. So kann jeder helfen, Wissen um unsere einheimischen Arten zu mehren, denn selbst für die größte einheimische Schneckenart – die Weinbergschnecke – ist die Verbreitung in Sachsen noch ungenügend bekannt. Mit Weichtiere-Sachsen sollen auch pauschale Vorurteile gegenüber Schnecken, die insbesondere durch die Fressschäden der Spanischen Wegschnecke beflügelt wurden, abgebaut und auf interessante, einheimische Schnecken und Muscheln hingewiesen werden, von denen ein Großteil der Arten stark bedroht ist.
Das Projekt Weichtiere-Sachsen entstand unter unserer programmiertechnischen Leitung zusammen mit Projektpartnern wie das Senckenberg Museum, dem Arbeitskreis Entomologie im NABU Landesverband Sachsen e. V. und der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.
Glühwürmchen
Mit der Aktion „Wo tanzt das Glühwürmchen?“ in den Jahren 2007-2009 sollte das Vorkommen dieser Käferart in Sachsen erstmalig landesweit erfasst werden. Ebenso galt es herausfinden, wo das Glühwürmchen lebt und welche Lebensraumansprüche es hat. In allen drei Projektjahren wurden 3.998 Glühwürmchen Beobachtungen mitgeteilt und auch kartiert. Die Ergebnisse belegen, dass das Glühwürmchen in Sachsen weit verbreitet und in seinem Bestand nicht gefährdet ist. An 42 Fundpunkten wurden jeweils mehr als 1.000 fliegende Männchen an einem Abend gezählt.
Zusammen mit dem NABU Sachsen und dem Museum für Tierkunde in Dresden realisierten wir den Internetauftritt. Das Projekt wurde durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt aus Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale gefördert.
Schmetterlingswiesen
Das Projekt „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ entstand unter unserer programmiertechnischen Leitung zusammen mit den Projektpartnern NABU Leipzig, Senckenberg Museum für Naturkunde Dresden und der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.
Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) stellte im Rahmen des Projekts „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ kostenlos gebietseigenes zertifiziertes Saatgut für geeignete Blühflächen mit einer Größe zwischen 1000 und 2000 m² zur Verfügung.
Das standortgerechte Saatgut dient der Entwicklung blütenreicher Wiesen durch Neuanlage oder Aufwertung von Flächen. Diese Flächen sollen langfristig insektenfreundlich bewirtschaftet werden. Denn nur dann können sie als Lebensraum für viele Insektenarten dienen und die Biotopvernetzung in Sachsen fördern.